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GIGA Forum
Kann Deutschlands feministische Außenpolitik in Afghanistan, im Iran und der Ukraine funktionieren?
Datum
13.09.2023
Beginn
18:00 Uhr (MESZ)
Ende
19:30 Uhr (MESZ)
Als das deutsche Auswärtige Amt im März 2023 seine Leitlinien für feministische Außenpolitik vorstellte, waren die Reaktionen geteilt. Befürworter:innen begrüßten die versprochene Abkehr von „männlichen” Konzepten der Außenpolitik hin zu einer gleichberechtigteren Außenpolitik. Diese soll marginalisierte Menschen und Gruppen einbeziehen und deren Erfahrungen in den Mittelpunkt des außenpolitischen Handelns stellen. Skeptiker:innen kritisieren jedoch, dass die Leitlinien vage und nicht schlüssig sind – insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen globalen Krisen wie dem Krieg gegen die Ukraine und dem zunehmenden Autoritarismus, die diese neue Richtung der deutschen Außenpolitik in Frage stellen könnten.
Was genau bedeutet eine feministische Sichtweise für die deutsche Außenpolitik in Afghanistan, im Iran und in der Ukraine, die im Vorwort der Leitlinien ausdrücklich genannt werden? Der Iran befindet sich seit September 2022 in einem revolutionären Prozess, in dem Frauen und Minderheiten für ihre grundlegenden Menschenrechte kämpfen. In der Ukraine leiden Frauen unverhältnismäßig stark unter der anhaltenden Invasion Russlands in der Ukraine, von der zunehmenden Gewalt bis hin zur weit verbreiteten Ernährungsunsicherheit. In Afghanistan werden Frauen seit der erneuten Machtübernahme der Taliban im August 2021 wieder an den Rand der Gesellschaft gedrängt. Wie kann eine deutsche feministische Außenpolitik Menschenrechtsfragen und Realpolitik in Einklang bringen und die inhärenten Widersprüche umschiffen? So haben die Verhinderung von Irans Atomwaffenprogramm und die Eindämmung der Migrationsströme von Afghanistan nach Europa die Art und Weise des Engagements gegenüber diesen beiden Ländern dominiert, ungeachtet anderslautender Forderungen aus den jeweiligen Zivilgesellschaften. Inwieweit ist eine neue Außenpolitik in der Lage, die „Spielregeln” zu ändern und die Außenpolitik in der Praxis gleichberechtigter und humaner zu gestalten?
In diesem GIGA Forum gehen Expert:innen auf diese zentralen Fragen ein. Sie diskutieren Chancen, aber auch mögliche Hindernisse einer feministischen Außenpolitik und wie ein nachhaltigerer Ansatz etabliert werden kann, bei dem Menschenrechte und menschliche Sicherheit im Zentrum der außenpolitischen Entscheidungen stehen.
Referent:innen: Hamid Talebian ist Doctoral Researcher am GIGA Institut für Nahost-Studien und an der Universität Hamburg.
Niklas Balbon ist Research Associate beim Global Public Policy Institute (GPPi) in Berlin.
Barbara Mittelhammer ist politische Beraterin, mit den Schwerpunkten Frieden und Sicherheit, Frauen, und feministische Außenpolitik.
Dr. Nazir Ahmad Yosufi ist Research Fellow am GIGA Institut für Asien-Studien.
Moderatorin: Diba Mirzaei ist Doctoral Researcher am GIGA Institut für Nahost-Studien.
Organisator:innen
Adresse
GIGA, Neuer Jungfernstieg 21 (room 243), 20354 Hamburg, Germany, and online
Sprache
Englisch
Registrierung erforderlich
