Von Bandung zum Ölgeschäft: Indien und Inder in Afrika
GIGA Focus Afrika
Von Bandung zum Ölgeschäft: Indien und Inder in Afrika
Nummer 1 | 2006 | ISSN: 1862-3603
Am 5. Dezember 2005 wird bekannt, dass Sudans Energie- und Minenminister Awad Ahmad al-Jaz dem indischen Erdölriesen ONGC Videsh Ltd. angeboten hat, in drei weiteren Explorationsgebieten aktiv zu werden und ein Raffinerieprojekt aufzunehmen.
Analyse:
Indien entdeckt – teilweise in Konkurrenz zu China – Afrika als Absatzmarkt und als Quelle von Rohstoffen. Dabei scheint die indische Außenpolitik die werteorientierten Elemente der Vergangenheit vermehrt abzulegen. Dies wird bei Indiens Engagement im afrikanischen Ölgeschäft deutlich.
Entscheidend für die Neuorientierung der indischen „Afrikapolitik“ ist der Bedeutungsverlust der Blockfreienbewegung und der G77 sowie vor allem die wirtschaftliche Liberalisierung Anfang der 1990er Jahre.
Von besonderem Interesse für Indien ist die Kooperation mit der Regionalmacht Südafrika – nicht zuletzt aufgrund gemeinsamer welt- und handelspolitischer Interessen gegenüber den Industrieländern.
Die überwiegend im südlichen und östlichen Afrika beheimatete indische Diaspora ist vermehrt ins Blickfeld der indischen Außenpolitik gerückt und könnte zukünftig eine Schlüsselrolle – „fünfte Kolonne“ – für die Verfolgung wirtschaftlicher Interessen in Afrika spielen.
Biallas, Axel, und Jan Knauer (2006), Von Bandung zum Ölgeschäft: Indien und Inder in Afrika, GIGA Focus Afrika, 1, Hamburg: German Institute for Global and Area Studies (GIGA), http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-274257
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