GIGA Focus Asia

Vergangenheitspolitik in Indonesien: Die Massaker von 1965-1966

Number 3 | 2014 | ISSN: 1862-359X


  • Trotz beachtlicher Demokratisierungserfolge hat Indonesien Probleme bei der Vergangenheitsbewältigung. Besonders die Aufarbeitung der Massaker von 1965-1966 stößt auf große Widerstände.

    Analyse Mitte der 1960er Jahre kam es in Indonesien zu einem der schwersten Massaker des 20. Jahrhunderts. Damals kamen etwa eine halbe Million Menschen, denen Verbindungen zur Kommunistischen Partei Indonesiens (PKI) nachgesagt wurden, um. Über die Verbrechen wurde in den folgenden Jahrzehnten in Indonesien kaum gesprochen. Kommunisten wurden bis zum Jahr 1998 weiterhin verfolgt und sind bis heute stigmatisiert.

    • Die Hintergründe des Putschversuches vom 1. Oktober 1965, die genauen Umstände der darauf folgenden Massaker sowie die Rolle der unterschiedlichen Gewaltakteure in den einzelnen Regionen sind bis heute kaum erforscht.

    • Es gibt noch heute eine starke Koalition für das Vergessen. Das Militär ist weiterhin nicht daran interessiert, sich seiner Vergangenheit zu stellen. Außerdem gibt es Widerstand insbesondere aus der Golkar-Partei, von reaktionären Gruppierungen sowie von all jenen, die in der Zeit der Neuen Ordnung die Herrschaft Suhartos (1966-1998) unterstützt haben.

    • Während der Präsidentschaft von Abdurrahman Wahid (1999-2001) kam es zu mehreren Vorstößen zur Aufarbeitung der Geschichte; unter seinen Nachfolgern Megawati Sukarnoputri und Susilo Bambang Yudhoyono stagnierte dieser Prozess aber wieder.

    • Allerdings gibt es seit einigen Jahren zahlreiche, vor allem zivilgesellschaftliche Initiativen zur Aufarbeitung des Geschehenen. Dazu zählen Versuche, Massengräber auszuheben, Seminare und Workshops, Dokumentations- und Forschungsarbeiten und der Bericht der nationalen Menschenrechtskommission aus dem Jahr 2012.


    Footnotes



      How to cite this article

      Ufen, Andreas (2014), Vergangenheitspolitik in Indonesien: Die Massaker von 1965-1966, GIGA Focus Asia, 3, Hamburg: German Institute for Global and Area Studies (GIGA), http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-382229


      Imprint

      The GIGA Focus is an Open Access publication and can be read on the Internet and downloaded free of charge at www.giga-hamburg.de/en/publications/giga-focus. According to the conditions of the Creative-Commons license Attribution-No Derivative Works 3.0, this publication may be freely duplicated, circulated, and made accessible to the public. The particular conditions include the correct indication of the initial publication as GIGA Focus and no changes in or abbreviation of texts.

      The German Institute for Global and Area Studies (GIGA) – Leibniz-Institut für Globale und Regionale Studien in Hamburg publishes the Focus series on Africa, Asia, Latin America, the Middle East and global issues. The GIGA Focus is edited and published by the GIGA. The views and opinions expressed are solely those of the authors and do not necessarily reflect those of the institute. Authors alone are responsible for the content of their articles. GIGA and the authors cannot be held liable for any errors and omissions, or for any consequences arising from the use of the information provided.

      GIGA Focus Middle East | 7/2012

      50 Jahre Unabhängigkeit Algeriens: Konfliktbeladene Vergangenheit, schwierige Zukunft

      Hanspeter Mattes

      Former GIGA Team member

      Notification

      Sign up to receive email notifications about GIGA activities

      Social Media

      Follow us