GIGA Focus Middle East

Mauretanien: Ein schwieriges Amt für Präsident Abdallahi

Number 4 | 2007 | ISSN: 1862-3611


  • Aus den Präsidentschaftswahlen vom März 2007 ging im zweiten Wahlgang mit knapper Mehrheit der parteilose Kandidat Sidi Ould Cheikh Abdallahi als Sieger hervor. Sein offizieller Amtsantritt am 19. April beendet die Transformationsperiode, die mit der Absetzung von Präsident Ould Taya am 3. August 2005 einsetzte und die Überwindung seiner repressiven Herrschaft zum Ziel hatte.

    Analyse:

    Der seit 2005 laufende politische Transformationsprozess, in den alle gesellschaftlichen Gruppen einbezogen waren, hat hohe Erwartungen ausgelöst. Die institutionellen Voraussetzungen hat der seit August 2005 amtierende Militärrat für Gerechtigkeit und Entwicklung (CMJD) geschaffen, indem er weitgehend freie und faire Parlaments-, Gemeinde-, Senats- und Präsidentschaftswahlen organisierte. Die inhaltliche Ausrichtung der Innen- und Außenpolitik innerhalb des neuen institutionellen Rahmens ist aber noch zu klären.

    • Mauretanien bleibt wie bereits in früheren Jahren von politischen, sozialen und wirtschaftlich bedingten Spannungen zwischen arabisch-berberischen und schwarzafrikanischen Mauretaniern geprägt. Diese Spannungen wurden bislang von der Politik nicht abgebaut; für die neu gewählten Institutionen sind sie die größte Herausforderung.

    • Neben der ethnischen Gleichberechtigung stellen besonders der regionale Ausgleich und die soziale Aufwertung von Frauen und Jugend an die Gestaltungs- und Kompromissfähigkeit aller politischen Akteure große Anforderungen.

    • Vor allem von den bislang dominierenden mauretanischen Stämmen wird die Bereitschaft zur Zurückstellung partikularer Interessen verlangt. Ob diese unter Präsident Abdallahi aufgebracht wird, wird sich ab dem zweiten Halbjahr 2007 zeigen.


    Footnotes



      Research Programmes

      How to cite this article

      Faath, Sigrid, and Hanspeter Mattes (2007), Mauretanien: Ein schwieriges Amt für Präsident Abdallahi, GIGA Focus Middle East, 4, Hamburg: German Institute for Global and Area Studies (GIGA), http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-274697


      Imprint

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      The German Institute for Global and Area Studies (GIGA) – Leibniz-Institut für Globale und Regionale Studien in Hamburg publishes the Focus series on Africa, Asia, Latin America, the Middle East and global issues. The GIGA Focus is edited and published by the GIGA. The views and opinions expressed are solely those of the authors and do not necessarily reflect those of the institute. Authors alone are responsible for the content of their articles. GIGA and the authors cannot be held liable for any errors and omissions, or for any consequences arising from the use of the information provided.

      PD Dr. habil. Sigrid Faath

      PD Dr. habil. Sigrid Faath

      Department for Political Science, Universität Hamburg


      Hanspeter Mattes

      Hanspeter Mattes

      Former GIGA Team member



      GIGA Focus Middle East | 11/2008

      Nur ein Intermezzo? Zum Scheitern der Demokratisierung in Mauretanien

      Hannes Bahrenburg

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