GIGA Focus Latin America
Number 10 | 2013 | ISSN: 1862-3573
Im Januar 2013 veröffentlichte die Weltbank Fallstudien zu den Fortschritten in der allgemeinen Gesundheitsversorgung (Universal Health Care) in 22 Ländern, davon acht in Lateinamerika, und eine zusammenfassende Evaluierung (Universal Coverage Challenge Program). Welche Fortschritte sind auf dem Weg zu einer flächendeckenden Gesundheitsversorgung in Lateinamerika zu verzeichnen?
Analyse Nachdem der Strukturanpassungsprozess in Lateinamerika zwischen 1980 und 2000 in vielen Gesundheitssystemen die Rolle privatwirtschaftlicher Elemente gestärkt und den Zugang der Armen zu Gesundheitsdienstleistungen kaum verbessert hatte, ist seit der Milleniumswende ein markanter Wandel zu beobachten. Dieser steht im Zusammenhang mit einer verstärkten Hinwendung der Weltbank zur Armutsbekämpfung und damit auch zu einer flächendeckenden Gesundheitsversorgung.
Verschuldungskrise und neoliberale Strukturanpassungsprogramme in Lateinamerika verhinderten die Ausweitung der Gesundheitsversorgung über die bereits zuvor erreichten privilegierten Kreise der Bevölkerung – Privatzahler und Beschäftigte in formalen Arbeitsverhältnissen – hinaus.
Seit Ende der 1990er Jahr wurden in vielen Ländern Lateinamerikas linke Parteien in die Regierung gewählt. Gleichzeitig zielte auch die Politik der internationalen Entwicklungsorganisationen stärker auf Inklusion armer Bevölkerungsgruppen.
Mit den Millenniums-Entwicklungszielen gewann Gesundheitspolitik international erheblich an Bedeutung. Seit 2005 verschiebt sich der Schwerpunkt von der Bekämpfung gefährlicher Krankheiten (wie HIV/AIDS) auf die Förderung universeller Gesundheitsversorgung.
Im internationalen Vergleich der Weltbank-Studien schneiden die Staaten Lateinamerikas positiv ab. Gelobt wird vor allem die Entwicklung der medizinischen Grundversorgung in Costa Rica und Brasilien.
Hein, Wolfgang (2013), Gesundheit für alle? Gesundheitsversorgung in Lateinamerika, GIGA Focus Latin America, 10, Hamburg: German Institute for Global and Area Studies (GIGA), http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-370927
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