GIGA Focus Asia
Number 7 | 2009 | ISSN: 1862-359X
Indiens Wählerschaft gab der United Progressive Alliance (UPA) unter der Führung der Kongresspartei in den Wahlen zur 15. Lok Sabha, dem Unterhaus des indischen Parlamentes, ein eindeutiges Mandat – entgegen aller Spekulationen über eine fortschreitende Fragmentierung des Parlamentes durch das erwartete Erstarken der Regionalparteien und eine daraus folgende Instabilität potenzieller Regierungskoalitionen.
Analyse
Mit 206 von 543 Sitzen in der Lok Sabha hat die Kongresspartei ihre Führungsposition innerhalb der UPA (insgesamt 261 Sitze) deutlich gestärkt. Gleichzeitig hat das schlechte Abschneiden vieler Regionalparteien die Zahl der Koalitionspartner drastisch verringert, von 16 zu Beginn der letzten Legislaturperiode auf nunmehr 7 Parteien.
Die National Democratic Alliance (NDA) als größte Oppositionsgruppierung hat gegenüber der letzten Wahl 26 Sitze eingebüßt. Der größte Verlierer war die Bharatiya Janata Party (BJP), die in 19 von 21 großen Bundesstaaten an Stimmen und damit 16 Sitze in der Lok Sabha verlor.
Die Parteien der so genannten „Third Front“, eines Konglomerats aus linken und Regionalparteien, haben ebenfalls einen deutlichen Stimmenverlust zu verkraften, der fast ausschließlich auf dem miserablen Abschneiden der beiden kommunistischen Parteien zurückzuführen ist.
In den Wahlergebnissen spiegelt sich eine fortschreitende Normalisierung demokratischer Prozesse auf nationaler Ebene und in vielen Bundesstaaten wider. In deren Folge hat sich die Aufmerksamkeit der Wählerschaft – trotz andauernder innerstaatlicher Konflikte und wachsender Angst vor islamistischem Terror – auf die Leistungsbilanz der regierenden Parteien konzentriert.
Hillger, Doris (2009), Die Rückkehr der Dynastie? Indien nach dem Wahlsieg der Kongresspartei, GIGA Focus Asia, 7, Hamburg: German Institute for Global and Area Studies (GIGA), http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-275149
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