GIGA Focus Africa
Number 10 | 2007 | ISSN: 1862-3603
Am 14. Oktober 2007 hat in Togo eines der ältesten despotischen Regime Afrikas ein neues Parlament unter Beteiligung von Oppositionsparteien wählen lassen. Von der EU-Wahlbeobachtung wurde die Wahl (vorläufig) als ein „wichtiger Schritt zur Demokratisierung“ qualifiziert (Union Européenne 2007). Allerdings ist Togo noch weit entfernt vom Niveau der benachbarten Demokratien Ghana und Benin.
Analyse:
Noch immer wird der Demokratisierung in Afrika misstraut, offenkundige Erfolge werden nur mit höchster Skepsis besprochen. Stattdessen überwiegt weiterhin die Betonung katastrophaler Rückschläge. Allenfalls werden jüngst – möglicherweise zweifelhafte – wirtschaftliche Erfolge in Afrika gefeiert. Dagegen gibt es vor allem in der Politik unübersehbare und teils anhaltende Erfolge zu verzeichnen.
Autoritäre Herrschaft ist in Afrika nicht verschwunden, wird aber zumeist liberaler praktiziert, und die Zahl der Diktaturen ist seit Anfang der 1990er Jahre deutlich gesunken.
Parallel ist die Zahl der Demokratien und vor allem der „elektoralen“ Demokratien und Regime in der Grauzone zwischen Diktatur und Demokratie deutlich gewachsen.
Meinungsumfragen zufolge unterstützt noch immer die Mehrheit der Bevölkerung die demokratische Herrschaftsform – während alle Formen der Diktatur ganz überwiegend abgelehnt werden.
Das Verständnis von Demokratie ist dabei zumeist ein liberales – kaum ein spezifisch „afrikanisches“.
Langsam gewinnt auch die Beachtung formaler Institutionen und Verfahrensregeln an Bedeutung – bei Wahlen, im Mehrparteienwettbewerb und bei Machtwechseln.
Erdmann, Gero (2007), Demokratie in Afrika, GIGA Focus Africa, 10, Hamburg: German Institute for Global and Area Studies (GIGA), http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-274656
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