Kooperationsveranstaltung
17.09.2015
16:00 Uhr (MESZ)
Die Region Zentralasiens als Brücke zwischen Nahost, Asien und Russland ist seit dem ISAF-Rückzug aus Afghanistan wieder verstärkt in das öffentliche Interesse gerückt. Die internationale strategische Bedeutung der fünf zentralasiatischen Staaten Kasachstan, Kirgistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan ist groß. Doch wie stabil ist die Region? Entsteht dort ein neuer, außenpolitischer Brennpunkt?
Die beiden Hamburger Institute GIGA German Institute of Global and Area Studies und Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik (IFSH) wollen zu Perspektiven der Sicherheit in Zentralasien Einschätzungen liefern und organisieren eine Reihe von Roundtable-Gesprächen eines ausgewählten Kreises von Vertretern aus Politik, Wissenschaft, Militär, Medien und Zivilgesellschaft.
Teil III:
Der Islam in Zentralasien. Droht eine extremistische Radikalisierung? Die zentralasiatischen Republiken erleben seit dem Zerfall der Sowjetunion dramatische politische, soziale und wirtschaftliche Umbrüche. Diese sind begleitet von Identitätskrisen, in denen der Islam als gemeinsame Bezugsgröße wieder stärkere Relevanz erlangt. Wie bei den Krisen im Nahen Osten wird dabei der politisch gedeutete Islamismus gerade von der Jugend als Ventil für sozialen Protest und den Konflikt der Generationen gesehen. Bilden repressive Regime und wirtschaftliche Probleme einen Nährboden für Fundamentalismus und Extremismus?
Besonders der wahhabitische Salafismus, eine von Saudi-Arabien geförderte, fundamentalistische Interpretation des Islam, fällt hier bisweilen auf fruchtbaren Boden. Aus dem Salafismus heraus rekrutieren al-Qaida und neuerdings der "Islamische Staat" in Syrien und im Irak ihre Kämpfer und Kämpferinnen. Es stellt sich die Frage, ob deren regionale Ableger die ehemaligen Sowjetrepubliken zum nächsten Schauplatz des dschihadistischen Terrors machen.
Beim dritten Roundtable-Gespräch von GIGA und IFSH sollen die Rolle des Islam in Zentralasien und das Gefahrenpotenzial extremistischer islamistischer Strömungen und Auswirkungen auf die internationale Sicherheit analysiert werden. Dabei stellt sich die Frage, ob und wie die internationale Gemeinschaft Einfluss auf die Situation nehmen soll und kann.
Speaker: Christine Rosenberger (Zentralasienreferat, Auswärtiges Amt) Dr. Stephan Rosiny (GIGA) Dr. Andrea Schmitz (Stiftung Wissenschaft und Politik) Dr. Arne C. Seifert (IFSH)
Moderation: Dr. Annette Ranko (GIGA)
GIGA Hamburg, Hamburg
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