GIGA Event

Crisis Narratives, Institutional Change, and State Transformation: Japan in the Global Context

Datum

19.10.2018

Beginn

09:30 Uhr (MESZ)

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© GIGA / Anna-Luise Beulshausen

  • Während das ökonomische Wachstum Ostasiens und insbesondere Chinas zu einer treibenden Kraft für den globalen Wandel geworden ist, ringen Entwicklungsländer in der Region darum, ihre sozialen, ökonomischen und politischen Institutionen an die Herausforderungen der Finanzkrisen, rückläufiger Bevölkerungszahlen sowie zunehmender Rufe nach Wohlfahrtsleistungen und der daraus entstehenden Kosten anzupassen. Als eine ökonomisch und technologisch hoch entwickelte Gesellschaft sieht Japan sich selbst im Zentrum sowie als Vorreiter dieser regionalen und globalen Veränderungen. Gegenwärtig versucht Japan, seine Position und Verantwortung global und regional neu zu definieren. Jedoch haben zwei Dekaden geringen wirtschaftlichen Wachstums, der rapide Bevölkerungsrückgang und die Auswirkungen der Katastrophe vom 11. März 2011 (auch bekannt als 3/11) das Gefühl einer nationalen Krise erzeugt. Debatten über eine Machtverschiebung zugunsten Chinas und einen Niedergang Japans bleiben unterdessen ergebnislos und sogar widersprüchlich in Bezug auf die Frage, was dieser Niedergang tatsächlich beinhaltet und welche sozialen und politischen Institutionen betroffen sind. Dies wirft die folgenden Forschungsfragen auf:

    • Mit welchen strukturellen – d.h. „realen“ – gesellschaftlichen, innenpolitischen und internationalen Veränderungen sind Institutionen im Nachkriegsjapan seit dem Ende der 1980er Jahre konfrontiert?

    • Wie wurden diese Veränderungen in Krisen-Narrative dargestellt und von wem?

    • Welche institutionellen Veränderungen haben diese Narrative provoziert, ermöglicht oder behindert?

    • Wenn keine Veränderung festzustellen ist, wer inszenierte dann den Widerstand und mit welchen Gegendarstellungen?

    • Welches Potential bieten die (vorgestellten) institutionellen Veränderungen, um die ursprünglichen Ursachen der Krise abzumildern, d.h. die strukturellen „realen“ Herausforderungen, die zu Beginn identifiziert wurden?

    • Welche Auswirkungen haben diese Ergebnisse auf den jeweiligen Politikbereich und auf die Zukunft Japans insgesamt?

    • Was kann uns der Wandel des japanischen Staates über ähnliche soziale, ökonomische und politische Veränderungen in Ostasien und Europa – einschließlich der internationalen politischen Nachwirkungen – sagen?

    Um diese Fragen zu beantworten, haben die Organisatoren internationale und japanische SoziologInnen und PolitikwissenschaftlerInnen eingeladen, die in verschiedenen Politikfeldern arbeiten und damit zahlreiche Problembereiche abdecken. Sie nähern sich dem genannten Fragenkomplex durch die Analyse gesellschaftlicher Veränderungen, von Krisen-Narrativen und des institutionellen Wandels und betrachten folgende thematische Schwerpunkte: wirtschaftliche Ungleichheit, demographischer Wandel, die Zivilgesellschaft nach den Auswirkungen von Fukushima, Wissenschaft, Technologie und Innovation, makroökonomische Politiken, Bildungsreformen und Globalisierung, Populismus und das jeweilige politische System, außenpolitisches Krisenmanagement, offizielle Entwicklungshilfe und Kooperation sowie Sicherheitspolitik.

    Eine vorherige Anmeldung zu diesem Workshop ist erforderlich. Es können zudem alle interessierten wissenschaftlichen MitarbeiterInnen und DoktorandInnen des GIGA und der Universität Hamburg teilnehmen.


    Adresse

    Hamburg

    Sprache

    Englisch

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