GIGA Talk
12.05.2016
18:00 Uhr (MESZ)
Während die Mehrheit der nach Europa kommenden Flüchtlinge aus Syrien stammt, kommt ein beträchtlicher Anteil aus Ländern ohne offenen Krieg. Politik und Medien begegnen den anhaltenden Fluchtbewegungen aus Afghanistan oder dem Balkan häufig mit Unverständnis. Schließlich sei doch in den vergangenen Jahren viel Geld der internationalen Entwicklungszusammenarbeit in diese Nachkriegsländer geflossen. Aber internationale Hilfe wirkt nur sehr begrenzt auf die Ursachen von Migration ein.
Die Flucht vor dem Frieden lässt sich vor allem mit drei Defiziten internationalen Engagements begründen: Mangelnde Gewaltreduzierung unterhalb der Schwelle zum Rückfall in den Krieg, dysfunktionale Institutionen und fehlende soziale und ökonomische Perspektiven. Erfahrungen aus Nepal und El Salvador illustrieren dies. Internationale Akteure müssen ihre Strategien in Nachkriegskontexten so verändern, dass die Mehrheit der Bevölkerung vom Kriegsende profitiert - und nicht nur die jeweiligen Eliten.
Die Referentinnen stellen die Forschungsergebnisse des Projekts Institutions for Sustainable Peace vor. Weitere Informationen finden Sie unter https://isp.giga-hamburg.de/.
Sabine Kurtenbach, Senior Research Fellow am GIGA Institut für Lateinamerika-Studien.
Julia Strasheim, Research Fellow und Doctoral Student am GIGA Institut für Afrika-Studien.
Diskutant Thorsten Clausing, stellvertretender Leiter des Grundsatzreferats in der Abteilung "Krisenprävention, Stabilisierung, Konfliktnachsorge und Humanitäre Hilfe" des Auswärtigen Amtes.
Moderation Christian von Soest, Leiter des GIGA Forschungsschwerpunkts "Frieden und Sicherheit".
Die Veranstaltung findet auf Deutsch statt. Leider kann kein barrierefreier Zugang gewährleistet werden.
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