Mohammadbagher Forough / Khalil Dahbi / Alex Waterman / Eckart Woertz
Antíteses | 2023
Die globale Ordnung verschiebt sich von einer unipolaren, vom Westen dominierten Welt zu einer multipolaren Welt, in der Asien zu einem wichtigen Gravitationszentrum wird. Narrative über Ordnung und Neuordnung sind mächtige Instrumente, die die politische Agenda prägen und es lokalen, nationalen und globalen Akteuren ermöglichen, zeitgenössischen oder historischen Ordnungen oder Veränderungen in diesen Ordnungen einen Sinn zu geben. Solche aus dem globalen Norden stammenden Narrative haben sozialwissenschaftliche Bereiche wie die Internationalen Beziehungen (IR) dominiert. Ordnungsnarrative des Globalen Südens haben viel weniger wissenschaftliche Aufmerksamkeit erhalten. Der vorliegende Artikel trägt dazu bei, diese Lücke zu schließen, indem er die Erzählungen staatlicher und nichtstaatlicher Akteure im Maschrik, in Indien, im Maghreb (mit Schwerpunkt auf Marokko) und im Iran über globale Ordnung und Neuordnung untersucht. Die Fälle bieten ein vielfältiges Spektrum an Erzählungen für eine interdisziplinäre Analyse und verdeutlichen, wie wichtig es ist, globale Erzählungen aus nicht-westlichen Perspektiven zu verstehen. Die Berücksichtigung solcher Perspektiven in politischen und akademischen Analysen ist für den methodischen, konzeptionellen und theoretischen Pluralismus in den Sozialwissenschaften im Allgemeinen und für die Aufgabe der Globalisierung des IR-Bereichs im Besonderen unerlässlich.
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