Südkoreas Zivilgesellschaft: Leistungen und Herausforderungen
GIGA Focus Asien
Südkoreas Zivilgesellschaft: Leistungen und Herausforderungen
Nummer 6 | 2007 | ISSN: 1862-359X
Vor 20 Jahren – im Juni 1987 – vollzog Südkorea den Übergang von der Diktatur zur
Demokratie. Heute wird die demokratische Ordnung kaum noch in Frage gestellt. Dies ist ein wesentlicher Verdienst der Zivilgesellschaft.
Analyse:
Seit dem Ende der Militärherrschaft hat sich die südkoreanische Demokratie stetig konsolidiert. Über die Jahre entwickelte sich vor allem die Zivilgesellschaft zu einem Motor für Reformen und leistete einen maßgeblichen Beitrag zur Festigung der demokratischen Kultur. Dabei gelang es ihr immer wieder, die breite Bevölkerung für bestimmte Anliegen zu mobilisieren.
Die südkoreanische Zivilgesellschaft ist in den vergangenen Jahren nicht nur organisatorisch gewachsen, auch die Zahl der Proteste und Demonstranten hat sich dramatisch erhöht. Dabei handelt es sich gerade nicht um ein Krisensymptom, sondern
um das Zeichen einer gesunden demokratischen Entwicklung.
In der ersten Hälfte der 1990er-Jahre dominierte innerhalb der Zivilgesellschaft die
Studentenbewegung. Ihr Engagement war stark von politischen Utopien angetrieben. In der zweiten Hälfte jenes Jahrzehnts gewannen die Gewerkschaften und gemeinwohlorientierte NGOs die Oberhand. Deren Schwerpunkt liegt zumeist auf
pragmatischen ökonomischen und politischen Reformen.
Mit der Ausbreitung neuer Kommunikationstechnologien steht die südkoreanische
Zivilgesellschaft vor neuen Herausforderungen: Im Internet hat sich eine alternative
Öffentlichkeit entwickelt, die den gesellschaftlichen Diskurs erheblich beeinflusst. Von hier könnten wichtige Impulse für die kommenden Präsidentschaftswahlen ausgehen.
Kern, Thomas (2007), Südkoreas Zivilgesellschaft: Leistungen und Herausforderungen, GIGA Focus Asien, 6, Hamburg: German Institute for Global and Area Studies (GIGA), http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-275459
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