GIGA Focus Afrika

Legitimation allein durch Entwicklung? Das Beispiel Ruanda

Nummer 11 | 2007 | ISSN: 1862-3603


  • In Ruanda soll 2008 zum zweiten Mal nach dem Genozid (1994) ein Teil des Parlaments gewählt werden. Eine Debatte um die Bedeutung der Qualität dieser Wahlen für die weitere Entwicklungszusammenarbeit ist noch nicht erkennbar.

    Analyse: Obgleich sich global ein allgemeiner Zusammenhang zwischen Demokratie und Entwicklungszuwendungen etabliert hat, wird die autokratische Herrschaft in Ruanda von Geberseite akzeptiert. Das Land erhält gegenwärtig so viel Entwicklungshilfe wie nie zuvor in Friedenszeiten. Die Regierung in Kigali profitiert von einer Kritikscheu aufgrund des internationalen Nichteingreifens im Genozid sowie seiner betont kooperativen und entwicklungsorientierten Haltung.

    • Die Wahlen von 2003 haben nur eine demokratische Fassade geschaffen, die zur Legitimierung der autokratischen Machtstrukturen beigetragen hat.

    • Nur eine intensive internationale Begleitung der Wahlen 2008 und ein kritischer Umgang mit den Ergebnissen können einen kleinen Schritt in Richtung Demokratie bewirken.

    • An einem hohen Wahlsieg der regierenden Ruandischen Patriotischen Front (RPF) besteht kein Zweifel. Die Wahlen werden keine substanziellen Veränderungen der Regierungsführung zur Folge haben. Die Regierung wird weiterhin versuchen, sozioökonomische Entwicklungserfolge in Legitimation und äußere Unterstützung umzumünzen.


    Fußnoten



      Forschungsschwerpunkte

      Wie man diesen Artikel zitiert

      Stroh, Alexander (2007), Legitimation allein durch Entwicklung? Das Beispiel Ruanda, GIGA Focus Afrika, 11, Hamburg: German Institute for Global and Area Studies (GIGA), http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-276929


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      GIGA Focus Afrika | 8/2007

      Millennium Development Goals – zu hohe Ziele für Afrika?

      Dr. Lena Giesbert

      Ehemals Associate

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