GIGA Focus Afrika
Nummer 8 | 2014 | ISSN: 1862-3603
Afrikanische Staaten werden im Allgemeinen nicht mit demokratischen Herrschaftsformen assoziiert. Vorherrschend sind Bilder gescheiterter Demokratien und „apokalyptischer“ Entwicklungen. In der medialen Berichterstattung, aber auch in den Sozialwissenschaften wird Afrika als Kontinent autokratischer Despoten, hybrider Regime und defekter Demokratien dargestellt. Zwangsläufig stellt sich die Frage, ob es in Afrika überhaupt konsolidierte demokratische Regime gibt.
Analyse Der Prozess erfolgreicher Konsolidierung der Demokratie in den afrikanischen Transitionsstaaten seit Beginn des letzten großen Demokratisierungsschubes vor über zwanzig Jahren ist nicht ausreichend zum Gegenstand politikwissenschaftlicher Forschung gemacht worden.
Gegenwärtig gibt es keine den Anforderungen der Konsolidierungsforschung gerecht werdende Untersuchung zu demokratischen Regimen in Afrika südlich der Sahara.
Dieses Forschungsdefizit führt auch dazu, dass es an einer verbindlichen Basis für empirische Untersuchungen fehlt.
Acht Staaten im subsaharischen Afrika können als Demokratien bezeichnet werden: Zumindest Botswana, Ghana, Mauritius und die Kapverden sind konsolidierte Demokratien; Namibia, Benin, Südafrika und São Tomé und Príncipe befinden sich in einem Grenzbereich zwischen einer leicht defekten und einer sich konsolidierenden Demokratie.
Nur ein ganzheitlicher, multifaktorieller Ansatz, der alle Einflussfaktoren auf demokratische Konsolidierungsprozesse berücksichtigt, besitzt eine ausreichende Erklärungskraft für demokratische Konsolidierungen (nicht nur) in Afrika.
Kohrs, Christian (2014), Konsolidierte Demokratien in Afrika, GIGA Focus Afrika, 8, Hamburg: German Institute for Global and Area Studies (GIGA), http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-403120
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