Das US-amerikanisch-japanische Bündnis auf dem Prüfstand? Das Problem der US-Militärbasen auf Okinawa unter der Regierung Hatoyama
GIGA Focus Asien
Das US-amerikanisch-japanische Bündnis auf dem Prüfstand? Das Problem der US-Militärbasen auf Okinawa unter der Regierung Hatoyama
Nummer 3 | 2010 | ISSN: 1862-359X
Am 19. Januar 2010 jährte sich der US-amerikanisch-japanische Sicherheitsvertrag zum 50. Mal. Die Jubiläumsfeierlichkeiten fanden jedoch unter dem Eindruck diplomatischer Spannungen zwischen den Regierungen beider Länder statt. Im Mittelpunkt des gegenwärtigen Disputs steht der umstrittene Plan, einen US-Militärflugplatz in Ginowan im Stadtteil Futenma, Präfektur Okinawa, zu verlegen.
Analyse
Die im September vergangenen Jahres neu ins Amt gekommene Demokratische Partei Japans (DPJ) vertritt im Allgemeinen moderate Standpunkte in außen- und sicherheitspolitischen Fragen. Dennoch setzt sie sich von Maßnahmen zur Stärkung der militärpolitischen Koordination mit den USA ab, die noch von der Liberaldemokratischen Partei (LDP) vereinbart wurden. Dabei stellt die DPJ einen bestehenden Plan zur Verlegung eines US-Militärstützpunktes in Frage.
Die Bündnisbeziehung zu den USA wird durch den Regierungswechsel nicht grundsätzlich in Frage gestellt. Allerdings könnte die sogenannte Roadmap aus dem Jahr 2006 schon bald ihren Status als Grundsatzdokument für die Neuordnung der bilateralen Allianz verlieren.
Vieles wird davon abhängen, worauf sich die Regierungskoalition in der Frage der Stützpunktverlegung einigt.
Die gegenwärtig kursierenden Vorschläge der Regierung könnten auf die Ablehnung sowohl der USA als auch der Gegner in Okinawa stoßen.
Mit Blick auf die derzeitige Dreiparteienkoalition zeichnet sich ab, dass die Sozialdemokratische Partei Japans (SDP) in der Futenma-Frage ins Abseits gerät, während sich die Neue Volkspartei als Koalitionspartner der DPJ empfiehlt.
Sakaeda, Ryoma, und Yumi Igarashi (2010), Das US-amerikanisch-japanische Bündnis auf dem Prüfstand? Das Problem der US-Militärbasen auf Okinawa unter der Regierung Hatoyama, GIGA Focus Asien, 3, Hamburg: German Institute for Global and Area Studies (GIGA), http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-276444
Impressum
Der GIGA Focus ist eine Open-Access-Publikation. Sie kann kostenfrei im Internet gelesen und heruntergeladen werden unter www.giga-hamburg.de/de/publikationen/giga-focus und darf gemäß den Bedingungen der Creative-Commons-Lizenz Attribution-No Derivative Works 3.0 frei vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden. Dies umfasst insbesondere: korrekte Angabe der Erstveröffentlichung als GIGA Focus, keine Bearbeitung oder Kürzung.
Das German Institute for Global and Area Studies (GIGA) – Leibniz-Institut für Globale und Regionale Studien in Hamburg gibt Focus-Reihen zu Afrika, Asien, Lateinamerika, Nahost und zu globalen Fragen heraus. Der GIGA Focus wird vom GIGA redaktionell gestaltet. Die vertretenen Auffassungen stellen die der Autorinnen und Autoren und nicht unbedingt die des Instituts dar. Die Verfassenden sind für den Inhalt ihrer Beiträge verantwortlich. Irrtümer und Auslassungen bleiben vorbehalten. Das GIGA und die Autorinnen und Autoren haften nicht für Richtigkeit und Vollständigkeit oder für Konsequenzen, die sich aus der Nutzung der bereitgestellten Informationen ergeben.
Ryoma Sakaeda
Ehemals GIGA-Teammitglied
Yumi Igarashi
Fachgebiet Politikwissenschaften, Universität Hamburg