GIGA Focus Afrika
Nummer 9 | 2013 | ISSN: 1862-3603
Seit mehr als zwei Jahren erscheinen immer wieder Artikel in Zeitungen und Zeitschriften und Berichte von Beratungsfirmen, die sich dem wirtschaftlichen Aufstieg Afrikas widmen. Im März 2013 präsentierte The Economist eine Ausgabe unter dem Titel "Africa Rising".
Analyse Die meisten der 49 Länder des subsaharischen Afrika konnten in den letzten Jahren ein positives Wirtschaftswachstum verzeichnen. Die Wachstumsraten des Bruttoinlandsprodukts (BIP) und der Exporte waren sehr hoch. Der Zufluss an Direktinvestitionen aus dem Ausland steigt. Wissenschaftliche Analysen verdeutlichen jedoch auch, wodurch der wirtschaftliche Aufstieg einzelner Länder Subsahara-Afrikas erschwert wird.
Das Wirtschaftswachstum ist je nach Land sehr unterschiedlich. So verzeichnen die fragilen Staaten (etwa 25 Prozent der Länder Afrikas) derzeit ein Wachstum von weniger als 4 Prozent, lediglich die rohstoffexportierenden Länder weisen ein Wachstum von über 6 Prozent auf.
Große Teile der Bevölkerung haben heute einen leicht höheren Wohlstand als vor zehn Jahren; die Millennium Development Goals wurden teilweise erreicht (Einschulungsraten, Lebenserwartung, Gesundheitsversorgung). Aber das Hauptziel – die Senkung der Zahl der Armen um 50 Prozent – wurde verfehlt.
In Afrika entsteht eine kleine Mittelschicht.
Afrika wird als „Kontinent der Zukunft“ bezeichnet, weil der Anteil junger Menschen an der Gesamtbevölkerung hoch ist. Aber die Jugend des Kontinents wird nur dann eine Zukunft haben, wenn ausreichend Arbeitsplätze geschaffen werden.
Kappel, Robert (2013), Afrika: weder hoffnungsloser Fall noch Aufstiegswunder, GIGA Focus Afrika, 9, Hamburg: German Institute for Global and Area Studies (GIGA), http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-368396
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Das German Institute for Global and Area Studies (GIGA) – Leibniz-Institut für Globale und Regionale Studien in Hamburg gibt Focus-Reihen zu Afrika, Asien, Lateinamerika, Nahost und zu globalen Fragen heraus. Der GIGA Focus wird vom GIGA redaktionell gestaltet. Die vertretenen Auffassungen stellen die der Autorinnen und Autoren und nicht unbedingt die des Instituts dar. Die Verfassenden sind für den Inhalt ihrer Beiträge verantwortlich. Irrtümer und Auslassungen bleiben vorbehalten. Das GIGA und die Autorinnen und Autoren haften nicht für Richtigkeit und Vollständigkeit oder für Konsequenzen, die sich aus der Nutzung der bereitgestellten Informationen ergeben.