Spotlight on... | 19.06.2023

"Spotlight on..." Gastdoktoranden-Stipendium

GIGA-Doktorand Askan Weidemann absolviert derzeit ein Gastdoktorandenstipendium in Peking, China. Erfahren Sie mehr über seinen Aufenthalt in diesem Interview.


  • Warum hast du dich für ein Gastdoktorandenstipendium entschieden? Mein Forschungsplan sieht Feldforschung in China vor. Ursprünglich schien dieser Plan wegen der Reisebeschränkungen während der Pandemie schwer zu verwirklichen zu sein. Dann habe ich jedoch entdeckt, dass das China Studies Program Stipendien für ein Gastdoktorandenstipendium an einer chinesischen Universität anbietet. Da eine offizielle Unterstützung durch eine Gastuniversität wahrscheinlich die besten Chancen für die Verwirklichung meiner Forschungsziele bieten würde, habe ich mich sofort beworben. Ich habe mich für die Tsinghua-Universität entschieden, weil sie zu den besten Hochschulen Chinas gehört und weil einer der Professoren, der als potenzieller Betreuer angegeben war, ein angesehener Wissenschaftler auf meinem Forschungsgebiet ist. Welchen Rat würdest du jemandem geben, der ein Gastdoktorandenstipendium machen möchte? Im Einklang mit den Ratschlägen, die ich von anderen Doktorand:innen erhalten habe, würde ich betonen, wie wichtig es ist, sich so früh wie möglich bei einer Gastuniversität oder einem Institut zu bewerben, da das Bewerbungsverfahren sehr lange dauern kann. Idealerweise sollte man sich eine:n Betreuer:in oder Ansprechpartner:in an der Gastuniversität suchen. Ein Betreuer vor Ort war für mich von großem Vorteil; er hat mir Ratschläge gegeben und mich mit wichtigen Kontakten in meinem Fachgebiet bekannt gemacht. Bemühen Sie sich nach Ihrer Ankunft, an allen verfügbaren Sitzungen und Veranstaltungen an Ihrer Gastuniversität oder Ihrem Institut teilzunehmen, um Kontakte zu anderen Forscher:innen zu knüpfen. Seien Sie geduldig und machen Sie sich bewusst, dass Ihre Kontakte vor Ort und Ihre Gesprächspartner:innen möglicherweise nach anderen Zeitplänen arbeiten, so dass Ihnen das, was sich wie ein beträchtlicher Teil Ihrer Forschungszeit vor Ort anfühlt, relativ kurz vorkommen kann. Was nimmst du von deinem Aufenthalt mit und wie wirkt er sich auf deine Dissertation aus? Leider ist der Zugang zur Feldforschung trotz meines Aufenthalts in China und der institutionellen Unterstützung durch meine Gastuniversität und meinen Doktorvater für mich nur begrenzt möglich. Ursprünglich wollte ich Interviews mit lokalen Beamt:innen in verschiedenen chinesischen Provinzen führen, aber inzwischen habe ich meinen Plan dahingehend geändert, dass ich vor allem akademische Expert:innen befrage. Obwohl selbst chinesische Wissenschaftler:innen nur begrenzten Zugang zu aktuellen Daten über das chinesische Petitionswesen haben, konnte ich aus meinen bisherigen Interviews viel lernen, insbesondere im Hinblick auf die Konzeptualisierung sowie die aktuellen Prioritäten der Petitionsarbeit und den Aufbau einer digitalen Regierung. Ich habe erst die Hälfte meiner Feldarbeit hinter mir und bin gespannt, was die nächsten Monate bringen werden. Wie sieht ein typischer Tag während deines Gastaufenthaltes aus? Mein typischer Tag sieht sehr ähnlich aus wie ein Tag im GIGA. Ich fahre mit der U-Bahn von meiner Wohnung zum Institut, wo ich mir ein Großraumbüro mit anderen Forscher:innen teile. Soweit ich weiß, bin ich der einzige Ausländer am Institut. Während der Bürozeiten bemühe ich mich, mich mit den anderen Forscher:innen auszutauschen, verfügbare Daten zu sammeln, einschlägige Literatur zu lesen, Feldnotizen zu machen und mich auf Interviews vorzubereiten. Die Abende verbringe ich mit meiner Frau, die derzeit ebenfalls in Peking arbeitet. Unser Zeitvertreib ist stark auf das Essen ausgerichtet, da wir versuchen, so viel wie möglich zu essen.

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