Pressemitteilung | 30.04.2021

Gemeinsam gegen die Pandemie: Das GIGA engagiert sich in Deutsch-Lateinamerikanischem Zentrum zur Global-Health-Forschung

Die COVID-19-Pandemie führt uns tagtäglich zwei Dinge vor Augen: dass Infektionskrankheiten ein globales Problem sind, das nur mit globalen Anstrengungen gelöst werden kann; und dass medizinische und soziale Ansätze Hand in Hand gehen müssen, um nachhaltige Lösungen zu finden. Aus diesem Verständnis heraus ist das GIGA eine der Gründungseinrichtungen des neuen, multi-disziplinären „German–Latin American Centre of Infection & Epidemiology Research and Training“ (GLACIER), das für eine fünfjährige Förderung durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) ausgewählt wurde. Möglich wurde diese Initiative durch einen vom Auswärtigen Amt bereitgestellten Sonderfonds zur Etablierung von vier „Global Health“-Zentren in Afrika, Asien, Nahost und Lateinamerika.

Hamburg, 30. April 2021 – Das neue GLACIER Global Health-Zentrum ist ein Modell internationaler Wissenschaftskooperation, in dem führende Forschungseinrichtungen zu COVID-19 und anderen Infektionskrankheiten in Deutschland, Mexiko, Kuba sowie sechs Ländern Zentralamerikas zusammenarbeiten. Auf deutscher Seite teilen sich das Leibniz-Institut für Pflanzenbiochemie / Martin-Luther-Universität in Halle-Wittenberg zusammen mit der Charité Universitätsmedizin Berlin die Leitung; in Lateinamerika sind die Nationale Autonome Universität Mexikos sowie die Universität von Havanna die zentralen Netzwerkpartner. Das GIGA Institute für Lateinamerika-Studien hat eine zentrale Rolle bei der Verzahnung der medizinisch-epidemiologischen Forschung mit sozialwissenschaftlichen Erkenntnissen. In Zusammenarbeit mit der Universität von Costa Rica (UCR) wird das GIGA eine vergleichende Studie zum politischen Umgang mit COVID 19-Impfungen – und den damit verbundenen Konflikten – in den acht lateinamerikanischen Partnerländern durchführen. Der Projektleiter, Professor Bert Hoffmann erklärt: „Impfungen sind der Schlüssel zur Bewältigung der Pandemie. Aber das ist nicht nur eine medizinische Frage, sondern stellt auch viele Herausforderungen an Politik und Gesellschaft – von der Beschaffung der Impfstoffe über ihre sozial und ethisch gerechte Verteilung bis hin zur Rolle internationaler Initiativen, staatlicher Akteure und zivilgesellschaftlicher Organisationen.“ Professor Juliana Martínez Fronzoni von der Universität Costa Rica betont: „Das Projekt hat zur Aufgabe, forschungsbasiertes Wissen von großer praktischer Relevanz für die Gesellschaft zu schaffen. Die politischen Entscheidungen zu COVID-19-Impfungen müssen ein Teil der Bemühungen für sozial integrative Politik in der Region sein.“ Das GLACIER-Projekt ist Ausdruck der Verpflichtung des GIGA zu praxisrelevanter Forschung. In der Folge wird auch der Austausch mit der Politik und gesellschaftlichen Gruppen in allen beteiligten Ländern ein integraler Bestandteil des Vorhabens sein. „Der Vergleich der Impfpolitik in verschiedenen Ländern wird helfen, die effektivsten Ansätze für die konkrete Umsetzung zu identifizieren“, so Prof. Hoffmann. Und Prof. Martínez fügt hinzu: „GLACIER schlägt eine Brücke nicht nur zwischen Forschenden in Deutschland und Zentralamerika, sondern auch zwischen den Sozial- und Lebenswissenschaften sowie zwischen Wissenschaft und Praxis."

Kontakt: Prof. Dr. Bert Hoffmann Lead Research Fellow Tel.: +49 (0)30 - 250 40 987 E-Mail: [email protected]

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