Jahresrückblick | 20.01.2016

Das war unser Jahr 2015

Neue Forschungserkenntnisse zu globalen Fragen, drei neue Veranstaltungsreihen und ein Top-Zeugnis – diese und weitere Highlights prägten das GIGA-Jahr 2015.

Kollage von GIGA Ereignissen 2015.
© GIGA

Neue Erkenntnisse zu globalen Fragen

Seien es die Reichweiten und Grenzen internationaler Sanktionspolitik, die Rollen zivilgesellschaftlicher Organisationen in Autokratien oder die Perspektiven von aufstrebenden Mächten bei Klima- und Handelsfragen – WissenschaftlerInnen des GIGA stellten ihre Erkenntnisse zu zahlreichen Forschungsthemen in wissenschaftlichen Spitzen-Journals und auf renommierten internationalen Fachkonferenzen und Workshops vor. Die Sektion "Vergleichende Politikwissenschaft" der Deutschen Vereinigung für Politikwissenschaft (DVPW) widmete sich bei ihrer Tagung, die im Februar am GIGA stattfand, dem Aufstieg Afrikas, der Euro-Krise und dem "Arabischen Frühling". Im April erörterten ForscherInnen und PraktikerInnen bei der Abschlusskonferenz des Institutions for Sustainable Peace-Netzwerks am GIGA, welche Rolle Institutionen in konfliktbeladenen und Postkonflikt-Gesellschaften zukommt.

Die GIGA Focus-Reihe widmete sich Themen wie der Industrialisierung von weniger entwickelten Regionen, Islamismus, Chinas Seidenstraßen-Initiative, dem Wandel Indiens unter Premierminister Modi oder der Klimafinanzierung. Im April feierte die GIGA-Zeitschrift Africa Spectrum ihren 50. Geburtstag. Das Spectrum durfte auch dieses Jahr stolz verkünden: Es gehört laut dem Journal Citation Report von Thomson Reuters zu den Top Ten der Fachzeitschriften für regionale Studien.

Podien, Diskussionen und Gespräche

Unsere Forschungsergebnisse haben wir im Jahr 2015 mit weit mehr als 50 Veranstaltungen einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht. So stellten wir bei den GIGA Foren aktuelle Themen zur Debatte. Und als am 7. November die Hansestadt Hamburg zur Nacht des Wissens einlud, öffnete auch das GIGA seine Tore. Über 400 Gäste fanden ihren Weg an den Neuen Jungfernstieg und diskutierten mit unseren WissenschaftlerInnen über die Herausforderungen von globalen Machtverschiebungen.

Bei einem Empfang zur Amtseinführung von GIGA-Präsidentin Prof. Amrita Narlikar lobte Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz die enge Zusammenarbeit des Instituts mit dem Senat und dem Auswärtigen Amt. In Berlin widmeten sich Vorträge und Diskussionen unter anderem der Syrienkrise, der Situation in Haiti und dem Arabischen Frühling. Im Vorfeld der Kuba-Reise von Bundesaußenminister Steinmeier organisierte der Leiter des Berlin-Büros des GIGA, Prof. Bert Hoffmann, in Kooperation mit dem Auswärtigen Amt einen Workshop, bei dem die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Entwicklungen auf der Insel dargestellt und die sich daraus ergebenden Politik-Optionen diskutiert wurden. Auf Einladung des Hamburger Senats hielt Prof. Narlikar vor den LänderministerInnen für Europaangelegenheiten einen Vortrag über die Auswirkungen des Freihandelsabkommens TTIP.

Neue Formate

Das GIGA startete 2015 drei weitere hochkarätige Veranstaltungsformate. Im Juni eröffnete der Welthandelsexperte Prof. Jagdish Bhagwati die GIGA Distinguished Speaker Lecture Series. Im Hamburger Rathaus sprach er darüber, wie groß angelegte Handelsabkommen die Welt beeinflussen. Ende November wurden die Plätze beim Auftakt der gemeinsam mit dem NDR ins Leben gerufenen Reihe "Grenzgänger – Auslandskorrespondenten treffen Wissenschaftler" knapp. Und auf der GIGA Global Transitions Conference, die erstmalig Anfang Dezember stattfand, diskutierten internationale Top-AkademikerInnen, politische EntscheiderInnen und leitende MedienvertreterInnen mit GIGA-ForscherInnen über die verschiedenen Weltsichten gegenwärtiger und aufstrebender Mächte. Alle Veranstaltungsformate werden im Jahr 2016 fortgeführt.

Forschungsplattformen in Afrika, Asien, Lateinamerika und Nahost

Um den wissenschaftlichen Austausch zu fördern, hat das GIGA 2015 Forschungsplattformen in Beirut, Delhi, Peking, Rio, Tokyo und Tunis ins Leben gerufen, weiteren Standorte, darunter Kapstadt und Pretoria, sind in Planung. Diese dienen dazu, die GIGA-ForscherInnen noch stärker mit ihren KollegInnen in den Weltregionen zu vernetzen, gemeinsam Workshops und Konferenzen durchzuführen und Erkenntnisse miteinander zu teilen. So trafen sich etwa WissenschaftlerInnen des GIGA und der Lebanese American University im November 2015 im Libanon, um die kriegerischen Auseinandersetzungen in Folge des Arabischen Frühlings zu analysieren. Fester Bestandteil der Plattformen sind zudem regelmäßige gegenseitige Forschungsbesuche.

Auszeichnung der Leibniz-Gemeinschaft

Im Juli 2015 erreichte uns eine erfreuliche Nachricht: Nach einer ausführlichen Prüfung stellte die Leibniz-Gemeinschaft dem GIGA ein sehr gutes Zeugnis für seine Forschungs- und Beratungsleistungen aus. Vor allem lobte sie die Höhe der eingeworbenen Drittmittel, die Publikationserfolge der vergangenen Jahre, die open-access Zeitschriften der GIGA Journal Family und die Nachwuchsförderung im Rahmen des Doktorandenprogramms. Apropos Drittmittel: Dank zusätzlicher Einwerbung konnten wir in diesem Jahr unsere Forschung zu Themen wie Autoritarismus, Frieden und Konflikte sowie zum Aufstieg neuer Mächte ausweiten.

GIGA-Expertise in den Medien

Viel gefragt waren die Einschätzungen von GIGA-ForscherInnen bei deutschen und internationalen Medien. Von der Tagesschau bis zu Spiegel Online, von der Deutschen Welle bis zu NDR Info – unsere WissenschaftlerInnen gaben fachkundig Auskunft über den "Islamischen Staat“, über die Flüchtlingskrise, über den internationalen Handel, über Macht und Ohnmacht sowie über die Umbrüche in Guatemala, Iran, Venezuela oder Myanmar.

Ein Dankeschön

Wir blicken auf ein erfolgreiches Jahr zurück, das nur mit dem außerordentlichen Einsatz der MitarbeiterInnen im wissenschaftlichen und wissenschaftsstützenden Bereichen möglich wurde. Bedanken möchten wir uns außerdem bei unseren Zuwendungsgebern und unseren Gremien. Darüber hinaus danken wir aber vor allem Ihnen – für Ihr Interesse an unserer Arbeit, für den Besuch unserer Veranstaltungen und für konstruktive Kritik und Zuspruch, die wir erhalten. Seien Sie gespannt, was Sie im Jahr 2016 vom GIGA erwarten dürfen.

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