BRICS-Gipfel 2023: Zusammenschluss des Globalen Südens

Während es in der Vergangenheit bei den jährlichen Gipfeltreffen um wirtschaftliche Zusammenarbeit und Klimaschutz ging, stellen sich die BRICS ab diesem Jahr neu auf: Das Staatenbündnis möchte sich als Gegengewicht zu den G7 präsentieren und die Interessen des Globalen Südens gegenüber dem Westen vertreten. Mehr als 40 Staaten wollen dem Bündnis beitreten; einige von ihnen wie z.B. Argentinien, Saudi-Arabien und Iran haben bereits einen offiziellen Beitrittsantrag gestellt. , Präsidentin des GIGA und Expertin für Multilateralismus deutet das Treffen auch als Versagen westlicher Diplomatie. Selbst demokratische Schwellenländer hätten das Vertrauen in den Westen verloren. Narlikar plädiert in verschiedenen Medienbeiträgen dafür, die Anliegen von BRICS und den am Beitritt interessierten Ländern des Globalen Südens ernst zu nehmen. Dr. Miriam Prys-Hansen forscht am GIGA auch zu BRICS und weiß, dass hier sehr ungleiche Nationen zusammenarbeiten wollen: „So divers die BRICS sind, so verschieden sind auch die Ansprüche und Vorstellungen der Beitrittskandidaten. Bei all ihren Unterschieden steht über allem die Symbolkraft eines Zusammenschlusses des Globalen Südens.“ Gerade weil die Länder des Globalen Südens so heterogen sind, müssen die einzelnen Staaten ihre Interessen auf der Weltbühne selbst vertreten. „Da sind die BRICS ein weiteres Forum, das auch von Bedeutung sein kann“, sagt Politikwissenschaftler Dr. Johannes Plagemann im Interview mit Deutschlandfunk. Eine Erweiterung der BRICS direkt bei diesem Treffen erwartet Plagemann nicht, da es noch keine Einigkeit darüber gebe, welche Staaten zu welchen Bedingungen beitreten könnten. Aktuelle Einschätzungen und Analysen unserer Wissenschaftler:innen zum BRICS-Gipfel finden Sie in den folgenden Medienbeiträgen.